Die Bedeutung des Seminars liegt auf der Hand: Seit die Osteopathie als eigenständige Kinderbehandlung in Deutschland ihren Stellenwert gefunden hat, wird der interdisziplinäre Austausch mit Kinderärztinnen und -ärzten sowie anderen Fachdisziplinen immer wichtiger. Für Osteopathinnen und Osteopathen gilt es, Befunde präzise zu kommunizieren und die eigene Arbeit medizinisch fundiert zu begründen. Da so viele Kinder in osteopathische Praxen kommen, sollten auch Erste-Hilfe-Maßnahmen sicher beherrscht werden.
Zu Beginn des Kurses erzählte die Osteopathin und Referentin Daniela Bockius auch von einem kürzlich erlebten Notfall in ihrer Praxis. Man wisse nie, wann man es als Nächstes brauchen werde, daher sei es wichtig, es immer im Kopf zu haben.
Daniela Bockius, D.O., M.R.O., ist Osteopathin mit über 20 Jahren Erfahrung in der Kinderosteopathie und einer langjährigen Tätigkeit an der Universitätsmedizin Mainz. Sie vermittelte den Teilnehmenden praxisnahes Wissen zur spontanmotorischen Entwicklung, zu Reflexen, Lagereaktionen sowie zu diagnostischen Verfahren wie den „General Movements“. Videoanalysen und interaktive Übungen sorgten für eine lebendige Fortbildung. Teilnehmer Ronald Mielke sagte: „Der Kurs ist anders, als ich erwartet hätte. Ich hatte etwas mehr praktischen osteopathischen Anteil erwartet. Nichtsdestotrotz sind die Inhalte äußerst interessant und ich würde den Kurs weiterempfehlen.“
Nach der Mittagspause vermittelte Ralf G. Huth, ehemaliger Oberarzt der Kinderintensivstation der Universitätsmedizin Mainz und Instructor des European Resuscitation Council (ERC), die praktische Schulung im Pediatric Basic Life Support. Im Mittelpunkt stand die Herz-Druck-Massage bei Säuglingen und Kleinkindern. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist bei jedem vorhanden und wurde auch in diesem Kurs thematisiert. Ralf G. Huth und sein Team haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses auf spielerische Weise davon überzeugt, dass sie auch schwierige Situationen wie einen Kreislaufstillstand in der osteopathischen Praxis strukturiert bewältigen können.
Die Ergebnisse der Herz-Druck-Massage der Osteopathen können sich sehen lassen! Unter anderem wurden Thoraxentlastung, Frequenz und Drucktiefe analysiert – mit einem Top-Ergebnis von bis zu 99 %.
Die Teilnehmenden profitieren so von einer einzigartigen Kombination aus entwicklungsdiagnostischem Know-how und notfallmedizinischer Handlungskompetenz – zugeschnitten auf die osteopathische Praxis.
Der Kurs wird am 10. Oktober noch einmal angeboten.